Der stationäre Handel muss umdenken, in den Geschäften ist die Kundenfrequenz rückläufig.Online-Marktplätze, virtuelle Ladentheken und weitere abverkaufs- und frequenzfördernde Maßnahmen können helfen, die aktuellen Herausforderungen im Handel zu meistern.
„Die Omnichannel-Lüge“ – so betitelte die Unternehmensberatungsgesellschaft Roland Berger seine jüngste Handelsstudie. Die Botschaft ist klar: Die Erwartungshaltung der geneigten Kundschaft hat sich im Zuge der Digitalen Transformation radikal verändert, sodass der Online-Anteil am Gesamtumsatz des Marktes seit Jahren rasant wächst. Händler, die kein nahtloses Einkaufserlebnis bieten – ob stationär, online oder mobil – müssen mit drastischen Einbußen rechnen. Doch eine durchgängige Customer Journey auf allen Kanälen, die schon bald Grundvoraussetzung für die künftige Wettbewerbsfähigkeit sein könnte, liegt für viele Handelsunternehmen noch in weiter Ferne – um genau zu sein: Fast acht von zehn Unternehmen bieten keine kanalübergreifende Customer Journey. Das belegt die Befragung von 100 Entscheidungsträgern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in den Branchen LEH, Textileinzelhandel, Elektrofachhandel und Onlinehandel. Demnach fehlt 80 Prozent der Händler eine entsprechende Strategie, 70 Prozent der Befragten schätzen ihre Omnichannel-Kompetenz als unzureichend ein.
Die Ergebnisse zeigen mehr als eindrucksvoll, dass der Omnichannel-Gedanke alles andere als einfach umzusetzen ist. Denn wer den Omnichannel-Weg geht, muss alle wichtigen Faktoren im Blick behalten: Marketing, Kanäle, Kundendaten, Lieferketten und nicht zuletzt die eigenen Mitarbeiter.
Von zeitgemäßem Service und den Stärken des klassischen Fachhandels
„Die vielbeschworene Kauflust weckt man nicht mit Standards, sondern mit inspirierenden und überraschenden Aktionen am PoS – vor Ort und im Netz“, erklärte der Vorstandsvorsitzende der EK Servicegroup, Franz-Josef Hasebrink, auf der Frühjahrsmesse „EK Live“. Die Veranstaltung stand ganz unter dem Motto „Auf die Fläche, fertig, los!“ und sollte zeigen, wie der Fachhandel mit „trendigen Sortimentswelten, emotionalen Absatzkonzepten und zeitgemäßen Serviceleistungen“ auch künftig gute Geschäfte machen kann. Denn Hasebrink weiß genau, in welch heftigem Strukturwandel sich die Branche befindet, aber auch, welche Möglichkeiten sich daraus für den Fachhandel ergeben: „Der Konsument erwartet die Stärken des klassischen Fachhandels, gepaart mit moderner Kommunikation auf Basis von Datenmanagement,
Künstlicher Intelligenz und Voice Commerce. Die Bereitschaft, Chancen der Veränderung zu nutzen und Geschäftsmodelle nachhaltig weiterzuentwickeln, bleibt der entscheidende Erfolgsfaktor im Handel.“
Was das nachhaltige Wachstum und die Steigerung des Betriebsergebnisses von Handelspartnern betrifft, setzt man bei der EK Servicegroup auf alle Kanäle, auf denen der Konsument erreicht werden kann. Im Fokus steht dabei auch der Ausbau der digitalen Angebote mit der neue entwickelten Plattform „Eres“, einem Online-Marktplatz, der den Händlern die Möglichkeit eröffnen soll, selbst zum Online-Händler zu werden und parallel mit den klassischen Stärken seines Fachgeschäftes zu punkten. Auf diese Weise möchte man der weiteren Digitalisierung der Handelswelt Rechnung tragen, ohne den Schwerpunkt aus den Geschäften vor Ort zu verschieben. Auf die ersten Online-Marktplätze mit Spielwarensortimenten und Babyhartwaren soll dann auch schon bald ein weiterer für Elektrogroß- und -kleingeräte folgen.
Eres, der Name der vollintegrierten Omnichannel-Plattform, steht für E-Commerce Retail System. Dieses bietet in drei möglichen Ausbaustufen („Eres Pure“, „Eres Connect“ und „Eres Light“) aufeinander abgestimmte Funktionen wie Warenwirtschaft, Kassenlösung, Onlineshops oder das „EK Online Kiosksystem“. Dieses Tool ermöglicht Handelspartnern den kostenfreien Zugriff auf das EK-Großhandelslager, sodass sie ihre Ladentheke um tausende Lagerartikel virtuell verlängern können. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit der Anbindung an Online-Marktplätze wie Amazon und Ebay.
Kurz nachgehakt |
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„Kontinuität im Service rund um die Produkte ist nötig“ Herr Aust, wie beurteilen Sie die Entwicklungen im stationären Handel? Müssen neue Wege eingeschlagen werden, um die Menschen wieder in die Geschäfte zu locken? Welches sind für Sie die Gründe für die Diskrepanz zwischen Online-Handel und stationärem Geschäft? Inwiefern können neue Maßnahmen wie Online-Marktplätze, virtuelle Ladentheken und Co. den Abverkauf steigern und die Frequenz in den Shops erhöhen? Wie können Fachhandel, Hersteller und Branchenverbänce die aktuellen Herausforderungen meistern? Die Erfahrungen unserer Vertriebspartner im ersten Jahr mit dem Selektivvertrag sind mehr als positiv. Denn es herrscht Einigkeit zwischen unseren Fachhandelspartnern und uns, dass durch eine konsequente Premiumvermarktung entlang des gesamten Kaufentscheidungsprozesses eine exklusive Marke wie Smeg in Deutschland stetig wachsen kann. Dafür ist jedoch Kontinuität im Service rund um die Produkte nötig und diese wird Smeg mit allen Vertriebspartnern weiterhin durch den Selektivvertrag sicherstellen. Wie unterstützt Smeg seine Fachhandelspartner? |