Dynamische Stromabrechnung

Tibber launcht Strom-Tracker „Pulse“

26. September 2022, 9:30 Uhr | Diana Künstler
Pulse
Der Pulse wird auf den vorhandenen digitalen Zähler oder Smart Meter aufgesetzt und meldet laufend den aktuellen Zählerstand.
© Tibber

Ökostromanbieter Tibber bringt mit „Pulse“ eine Hardware auf den Markt, die digitale und intelligente Stromzähler in Echtzeit auslesen kann. Haushalte erhalten so potenziell Zugang zu dynamischen Stromtarifen, die auf Basis individueller Verbrauchswerte stündlich abgerechnet werden können.

Pulse
Mit einem Tibber-Stromvertrag kostet der Pulse einmalig 99,95 Euro, ohne Vertrag einmalig 139,95 Euro.
© Tibber

Deutschland setzt alles daran, die Energiewende voranzutreiben. Ein entscheidender Baustein aber fehlt bisher in der Breite: Stromtarife, die VerbraucherInnen finanzielle Anreize geben, Strom genau dann zu verbrauchen, wenn dieser günstig und damit auch besonders grün ist. Denn Strom ist in der Regel umso günstiger, je mehr Sonne und Wind im Strommix sind.

Der Ökostromanbieter Tibber will nun stundenweise abgerechneten dynamischen Tarifen nach eigener Aussage hierzulande endlich zum Durchbruch verhelfen und bringt dafür eine selbst entwickelte Hardware auf den Markt: Der Pulse wird auf den vorhandenen digitalen Zähler oder Smart Meter aufgesetzt und meldet laufend den aktuellen Zählerstand. So lässt sich in der Tibber-App zu jeder Zeit der aktuelle Stromverbrauch beobachten und damit auch  gezielter steuern.

Pulse App
In der Tibber-App lässt sich jederzeit der aktuelle Stromverbrauch beobachten und damit auch gezielter steuern.
© Tibber

Mehr als 20 Millionen deutscher Haushalte haben aktuell einen digitalen Zähler oder Smart Meter und können davon profitieren – Tendenz steigend, denn alle Neubauten werden heutzutage nur noch mit modernen Messeinrichtungen ausgestattet. „Wir wollen möglichst vielen unserer Kund:innen ermöglichen, besonders günstigen und grünen Strom zu verbrauchen“, sagt Tibber-Deutschlandchefin Marion Nöldgen. „Der erste Schritt dazu ist mehr Transparenz über den eigenen Verbrauch.“ Wenn künftig mehr Menschen den Strom genau dann verbrauchen, wenn der Strombesonders grün und günstig ist, entlaste das auch die Stromnetze und reduziere die teuren Lastspitzen für alle. Auch die EU-Kommission fordere als eine von fünf  Maßnahmen, die Lastspitzen zu glätten.

Was ist ein Smart Meter?
Ein Smart Meter ist ein intelligentes Messsystem (iMSys), das mit einem zertifizierten
Smart-Meter-Gateway kommuniziert. Dabei werden Stromverbrauchsdaten mindestens stündlich erfasst, gespeichert und für verschiedene Marktakteure verschlüsselt übertragen und aufbereitet. Im Gegensatz dazu erfasst ein digitaler Zähler lediglich den Stromverbrauch und zeigt ihn digital an. Der Pulse ist kein Smart Meter und daher auch nicht BSI-zertifiziert.

Beitrag zur Energiewende

Marion Noeldgen, Tibber
„Mit dem Pulse können unsere Kund:innen aktiv zum Gelingen der Energiewende beitragen, indem sie beispielsweise ihr E-Auto dann laden, wenn sich gerade viel Energie aus Sonne und Wind im Netz befindet – und der Strom damit günstiger ist”, sagt Tibber-Deutschlandchefin Marion Nöldgen.
© Tibber

Dynamische Tarife in einer deutlich größeren Zahl von Haushalten könnten laut Tibber einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten. Denn sie geben einen starken Anreiz, Strom dann zu verbrauchen, wenn das Angebot groß und die Nachfrage niedrig ist. Das gilt umso mehr, je stärker das Stromangebot schwankt, was mit steigendem Anteil an Sonne und Wind im Strommix noch zunehmen wird. Auf VerbraucherInnenseite sind die dynamischen Tarife umso sinnvoller, je mehr flexible Großverbraucher wie E-Autos und Wärmepumpen versorgt werden müssen. E-Autos etwa ließen sich schon heute mit der Tibber-App smart aufladen, damit KundInnen automatisch den günstigsten möglichen Preis zahlen.


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