Bei der Klimatisierung lassen sich Investitionskosten einsparen. Das GreenTech Envola entwickelt dazu eine Speicherwärmepumpe, die mit einem integrierten Energiespeicher arbeitet. Ein effizienter Betrieb soll so auch möglich werden, wenn die Bedingungen für herkömmliche Wärmepumpen ungünstig sind.
Eine von dem Ulmer Technologieunternehmen Envola entwickelte Wärmepumpe nutzt auch in den kälteren Monaten die Restwärme aus Tagen mit höheren Temperaturen. Verantwortlich ist hierfür ein integrierter Energiespeicher. Eine zusätzlich erhöhte Effizienz erreicht dieser Speicher durch die Kombination mit einem Wärmetauscher, der die Energierückgewinnung aus der Abluft von Gebäuden ermöglicht. Stärkere Verbrauchsleistungen sollen somit nur bei niedrige Temperaturdifferenzen entstehen. Im Vergleich zu anderen Klimatisierungssystemen könne auf diesem Weg rund 40 Prozent Energie und 20 Prozent an Investitionskosten eingespart werden, so das Technologie-Startup. Smarthouse Pro fragt nach beim Envola-Geschäftsführer Alexander Schechner.
Smarthouse Pro: Was macht die neue Produktkategorie so besonders im Vergleich zu bestehenden Wärmepumpen-Lösungen?
Alexander Schechner: Mit unseren Geräten „Terra“ und „Free“ bringen wir analog zum iPhone im Jahr 2007 eine Neuerung auf den Markt. Bislang benötigen Sie eine Heizung, wenn es warm werden soll oder eine Klimaanlage, wenn man Räume kühlen will. Eine Lüftungsanlage kommt dann nochmals extra dazu. Bis auf die Heizung, die mit der Technik der Wärmepumpe schon energiesparender ist, sind Kühlen und Lüften immer noch enorm energiefressend. Die Geräte sind klobig, jedes benötigt eigene Installationen und Anschlüsse, was vor allem im Bereich Lüftung sehr viel Kubatur und damit eingezogene Zwischendecken für die Verrohrung nötig macht. Envola vereint nun alles in einem Gerät. Wir nutzen Wasser als Energiespeicher und aus der Abluft wird ebenfalls Energie entzogen. Somit sparen wir – über alle drei Produkte hinweg – rund 40 Prozent an Energie.
Smarthouse Pro: Welches wären besonders geeignete Einsatzmöglichkeiten beziehungsweise Anwendungsszenarien dieser Speicherwärmepumpe?
Schechner: Unsere neue Technologie findet Anwendung in Neubauten, Sanierungen oder gewerblichen Räumen. Es ist für alle Länder interessant, in denen die Temperaturen bei Tag und Nacht um cirka 8 Grad Celsius differieren. Denn das ist die Voraussetzung, damit unsere Technologie optimal funktioniert. Wir sehen weltweit interessante Einsatzgebiete. In naher Zukunft werden wir unsere Vertriebsaktivitäten in den umliegenden EU-Ländern und der Schweiz, aber auch in Israel, der Türkei und im arabischen Raum aufnehmen.
Smarthouse Pro: Welche Smart-Home-Verknüpfungen mit Sensoren und IoT sind im Sinne des Komforts und der Energieeffizienz denkbar?
Schechner: Wir haben von Anfang an Smart-Home-Verknüpfungen mit eingeplant. Das macht dem Kunden möglich, sein Zuhause mit dem Smartphone warm einzuheizen oder die Klimaanlage zu aktivieren, wenn er beispielsweise aus den Ferien zurückkehrt. Dasselbe gilt natürlich auch für die Lüftung. Zudem werden die aktuellen Daten der Heizung an unser Servicecenter weitergemeldet, so dass im Idealfall vor der Störung schon eingegriffen werden kann und der Kunde von all dem nichts mitbekommt. Sobald genügend Daten zur Verfügung stehen, ermöglicht die Steuerung mittels Künstlicher Intelligenz (KI) im Sinne der Energieeffizienz nochmals eine Leistungssteigerung und Energieeinsparung.
Um den Markt für die Speicherwärmepumpe voranzutreiben, startet Envola eine Crowdinvesting-Kampagne. Über die Online-Plattform WIWIN können interessierte AnlegerInnen in eine Kapitalanlage auf Basis der Blockchain-Technologie investieren. Dabei werden sogenannte „Token“ über eine Blockchain ausgegeben, die wiederum alle Informationen über das Investment enthalten. In Form eines digitalen Wertpapiers wird InvestorInnen über die Laufzeit bis zum 31. Dezember 2028 eine Verzinsung von sieben Prozent gewährt, die bei Jahresüberschuss um einen Bonus erhöht wird.