Energie- und Wasserversorger bilanziert

Thüga geht digitale Energiezukunftsprojekte an

11. Juni 2021, 8:26 Uhr | Antje Müller
© Thüga

Der Energie- und Wasserversorger blickt mit leichten Rückgängen auf das Jahr 2020 zurück. Begonnene Projekte zielen auf Digitalisierung, Vernetzung und dem strategischen Ausbau des Beteiligungsportfolios. Im Fokus stehen aber auch das neue Geschäftsfeld Smart City und nachhaltige Energieträger.

Nach Bilanz des zurückliegenden Geschäftsjahres blickt die Thüga-Gruppe auf ein zufriedenstellendes Ergebnis. In Anbetracht der Herausforderungen sind die Stadtwerke und Regionalversorger der Gruppe als Betreiber kritischer Infrastruktur "ihrer Verantwortung voll nachgekommen“, so Michael Riechel, Vorsitzender des Vorstands der Thüga Aktiengesellschaft. "Außerdem haben viele Partnerunternehmen der Thüga-Gruppe die Situation genutzt und ihre Prozesse – insbesondere die Kundenprozesse – weiter digitalisiert und vernetzt.”

Jahresabschluss mit Ergebnisbelastungen

Verzeichnet wurden dennoch leichte Ergebniseinbußen einiger Beteiligungsgesellschaften in Höhe von 5,7 Millionen Euro (1,7 %), welche ein verringertes Beteiligungsergebnis der Thüga Aktiengesellschaft in Höhe von 338,7 Millionen Euro bewirkten. Das sei auf niedrigere Ausschüttungen und Ergebnisabführungen durch Forderungsausfälle in einigen Beteiligungsgesellschaften zurückzuführen. Durch verschärfte Rahmenbedingungen und intensiven Wettbewerb sei es nicht gelungen die Ausschüttungen stabil zu halten. Dagegen stieg der Anteil an MitarbeiterInnen im Vergleich zum Vorjahr. Dies gründet zum einen auf den Übergang der Conergos auf die Thüga SmartService. Zum anderen stiegen die Investitionen in Zukunftsprojekte im Bereich Holding und Beratung. Die höheren Ausgaben konzentrierten sich insbesondere auf den Netzbereich und auf verschiedene Plattform- und Innovationsthemen. „Wesentliches strategisches Ziel des Thüga Holding-Konzerns ist, in das Beteiligungsportfolio zu investieren, um es weiter auszubauen“, sagt Dr. Christof Schulte, Mitglied des Vorstands der Thüga. Darüber hinaus werden Weiterentwicklungsmöglichkeiten von Beteiligungen und mögliche Kooperationen geprüft. Denn mit der "Bündelung von Kompetenzen und Ressourcen können Servicekosten signifikant reduziert und Innovationen zügiger zur Marktreife entwickelt werden", erklärt Schulte.

Neues Geschäftsfeld Smart City

Um den Ausbau intelligenter Städte voranzutreiben unterstützt der Verbund Stadtwerke künftig mit einem Smart-City-Baukasten. In Reallaboren testet Thüga derzeit, wie sich die darin enthaltenen verschiedenen Smart-City-Anwendungen umsetzen und kombinieren lassen. Testfelder wurden bereits im Sommer 2020 mit der "Klimastraße" der Energieversorgung Mittelrhein AG in Koblenz gestartet sowie mit der „Smart Region Südbaden“ durch die badenova AG & Co. KG in Freiburg. Ziel sei "die Demonstration von mehreren anwendungsübergreifenden Projekten aus den Smart-City-Bereichen Versorgen, Kommunikation, Mobilität und Wohnen", so die Thüga-Gruppe. Das könne Partnerunternehmen wiederum "als Blaupause für ihre eigene Smart City dienen".

Klimaschutz mit blauem und grünem Wasserstoff

Im Bereich Klimaschutz setzt die Thüga-Gruppe bei der Energiewende auf die Nutzung von klimaneutralem Gas in den Sektoren Wärme, Industrie und Mobilität. Man wolle einzelne Energieträger und Technologien nicht gegeneinander ausspielen, so Riechel. Im Bereich Wärme wird auf die Dekarbonisierung der Gasversorgung mittels Wasserstoff und anderer klimaneutraler Gase gesetzt, die über bestehende Gasnetzte transportiert und verteilt werden. Daneben werde aus Offshore-Windenergie via Elektrolyse grüner Wasserstoff produziert, um diesen in den allen Bereichen zu verwerten. Schrittweise sollen so eine regionale Wasserstoffwirtschaft im industriellen Maßstab aufgebaut und unterschiedliche Stoffkreisläufe verzahnt werden.


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