Energetische Gebäudeautomation

Thermische Energie ist Einsparfaktor Nr. 1 in der digitalen Wende

27. Mai 2021, 8:39 Uhr | Antje Müller
© Klaus-Geyer Elektrotechnik

Der Gebäudesektor kann einen wesentlichen Beitrag zur Minderung von CO2-Emissionen leisten, wenn Automation und Energiemanagement zur effizienten Nutzung thermischer Energie eingesetzt werden. Laut aktuellen Untersuchungsergebnissen bedarf es jedoch noch an vielfältiger Unterstützung der Technik.

Intelligente Technologien in der Gebäudeautomation und dem Energiemanagement können insbesondere in der Wärmeerzeugung und -nutzung einen erheblichen Beitrag für angestrebte Energieeinsparungen bis 2050 leisten. Doch warum werden entsprechende Technologien noch nicht im größeren Stil eingesetzt? Die von der Wirtschaftsinitiative Smart Living (WISL) beauftragte Studie des Borderstep-Instituts zeigt anhand von Best-Practice-Beispielen, dass eine fachgerechte Umsetzung der definierten Effizienzklassen für Automation einen hohen Anteil zur Effizienzsteigerung im Gebäudesektor leisten kann. Hierzu brauche es eine versierte Umsetzung der DIN EN 15232, aber auch eine stärkere Unterstützung, die in der aktuellen Förderung und in die Gesetzgebung einfließt. Obwohl die Technik nachweislich einen Effizienzsprung zur Energieeinsparung und CO2-Reduzierung bringt, bleibt der abgekoppelte Effizienznutzen von der Investition eines der größten Hemmnisse, erklärt Uwe Asbach, Geschäftsführer von Dr. Riedel Automatisierungstechnik GmbH. "Wohnungsunternehmen, die in die Technologie investieren, bereiten dem Mieter geringere Energiekosten, haben aber selbst keinen wirtschaftlichen Nutzen. Dieser Sachverhalt führt zu einer geringen Marktdurchdringung und hindert die Markteilnehmer daran, sich auf die Angebote einzulassen."

Best-Practice-Anwendungen belegen Wirksamkeit von Automationssystemen

Wirtschaftsinitiative Smart Living
Die von der Wirtschaftsinitiative Smart Living (WISL) beauftragte Studie des Borderstep-Instituts vergleicht Effizienzsteigerungen in ausgewählten Fallbeispielen mit den nach DIN EN 15232 ansetzbaren GA-Effizienz-Gesamtfaktoren. Im Ergebnis können hohe Energieeinsparungen durch Systeme der Gebäudeautomation und des Gebäudemanagements erzielt werden.
© Wirtschaftsinitiative Smart Living

Neben der positiven Bewertung von Gebäuden für Gebäudeautomationssysteme, die im Rahmen der Effizienzklassen A und B bereits 12 bis 19 Prozent an Energie einsparen, lassen sich weitere Vorteile für Klimaschutzmaßnahmen kombinieren. Dabei liegen laut Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) die größten Einsparpotenziale in der gebäuderelevanten Klimagasemission. Bisher fehlte es allerdings an systematischen Auswertungen und ausreichender Dokumentation, die die Wirksamkeit erzielter Einsparungen über Einzelbeispiele hinaus abbilden. Anhand ausgewählter Fallbeispiele in unterschiedlichen Gebäudetypen beschreibt die WISL welche Funktionen und Anwendungen der Gebäudeautomation im Bereich des Energiemanagements und der Sektorenkopplung an Bedeutung gewinnen und stellt Vorschläge für deren Einsatz zur Reduktion des Wärmebedarfs in Gebäuden zusammen.


  1. Thermische Energie ist Einsparfaktor Nr. 1 in der digitalen Wende
  2. Einsparpotenziale der Energieklassen

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