ITF Transport Outlook 2021

Mehr Verkehrsaufkommen, mehr Emissionen

17. Mai 2021, 13:22 Uhr | Antje Müller
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Verdopplung des weltweiten Verkehrsaufkommens und Zunahme der Emissionen um 16 Prozent im Vergleich zu 2015. Daran sollen, laut den Ergebnissen des diesjährigen "ITF Transport Outlook 2021" auch derzeitige Selbstverpflichtungen zur Dekarbonisierung des Verkehrs wenig ändern.

Im Rahmen einer Pressekonferenz stellt das International Transport Forum Ergebnisse der Mobilitätsentwicklung im Passagier- und Güterverkehr vor, welche auf eine steigende Mobilitätsanfrage und einer wenig erwartbaren Senkung des CO2-Ausstoßes im Verkehrssektor hindeuten. Durch seine Forschung möchte das ITF politischen Entscheidern wichtige Erkenntnisse zu drei entscheidenden aktuellen Fragen an die Hand geben: zur Covid-19-Pandemie, zum Klimawandel und zur gesellschaftlichen Ungleichheit. Die ITF Transport Outlook 2021 zeige auf, "wie diese miteinander verwoben sind und identifiziert Handlungsmöglichkeiten, die Wege eröffnen für einen effektiven und fairen Übergang zu nachhaltiger Mobilität in unseren Städten, Regionen und auf globaler Ebene", erklärt sagt ITF-Generalsekretär Young Tae Kim anlässlich der Vorstellung.

CO2-Verlagerung von der Stadt in den Güterverkehr

Die städtische Mobilität ist, basierend auf den Zahlen für 2015, für 40 Prozent aller CO2-Emissionen des Personenverkehrs verantwortlich. Mehr als die Hälfte der Emissionen im Personenverkehr entfällt laut dem Transport Forum auf Fahrten oder Flüge außerhalb von Städten (60 %). Innerhalb des Stadtverkehrs erzeugen mit 75 Prozent vor allem private Kraftfahrzeuge den größten Anteil an CO2-Emissionen. Verantwortlich für 40 Prozent aller Verkehrsemissionen insgesamt ist mit leicht steigender Tendenz der Gütertransport.

Laut Prognosen des ITF werden bisherige vorgesehene Maßnahmen bis 2050 zwar für einen leichten Rückgang des CO2-Ausstoßes im Stadtverkehr sorgen und somit die prognostizierte Zunahme des Passagierverkehrs um das 2,3-fache kompensieren. Die parallele Zunahme des Güterverkehrs um das 2,6-fache führe unter derzeitigen Mobilitätsentwicklungen jedoch zu einer Erhöhung des CO2-Ausstoßes um 22 Prozent. Das ITF fordert daher ehrgeizige Maßnahmen, welche die derzeitigen CO2-Einsparungen verstetigen und Emissionen im regionalen Passagierverkehr (z. B. Flüge, Bahn, Bus) halbieren sowie im Güterfrachtverkehrs um 72 Prozent absenken.

Über die Studie

Die Studie "ITF Transport Outlook 2021" wird alle zwei Jahre vom International Transport Forum, einer Schwesterorganisation der OECD, publiziert. Unter Berücksichtigung aller Verkehrsträger sowie Bedingungen wird die Mobilitätsentwicklung des Passagier- und Güterverkehrs betrachtet, um die Auswirkungen künftiger Verkehrsemissionen auf den Klimawandel zu beurteilen.

Mit der Vorstellung der Ergebnisse eröffnet das ITF zugleich den Weltgipfel der Verkehrsminister 2021, welcher vom 17. bis 28. Mai online stattfindet.


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