Nahezu vier von zehn Computern (37,8 Prozent), die zur Steuerung intelligenter Gebäudeautomations-systeme eingesetzt werden, waren in der ersten Jahreshälfte 2019 einer gefährlichen Attacke ausgesetzt.
Dies ergab eine Studie von Kaspersky zur Bedrohungslage intelligenter Gebäudeinfrastrukturen. Bei diesen sogenannten Smart Buildings handelt es sich um vernetzte und zum Teil öffentliche Zweckgebäude wie Bürokomplexe, Einkaufszentren oder Krankenhäuser. Auch wenn unklar ist, ob die Systeme gezielt angegriffen wurden, zeigt die Studie, wie häufig sie zur Zielscheibe einer Vielzahl generischer Bedrohungen geworden sind. Obwohl diese Attacken keinen hohen Komplexitätsgrad aufweisen, können viele dieser Gefährdungen ein erhebliches Risiko für den alltäglichen Betrieb von Smart Buildings darstellen.
Intelligente Gebäudeautomationssysteme bestehen in der Regel aus Sensoren und Steuerungen zur Überwachung und Automatisierung des Betriebs kritischer Informations- und Sicherheitssysteme. Dazu zählen u. A. Aufzüge, Lüftungs-, Klima-, Strom- und Wasserversorgung- oder Brandmeldeanlagen, Videoüberwachung, Zugangskontrollen. Diese Systeme werden in der Regel über Arbeitsstationen verwaltet und gesteuert, die häufig mit dem Internet verbunden sind. Ein erfolgreicher Angriff auf eine solche Arbeitsstation kann leicht zum Ausfall eines oder mehrerer wichtiger Smart-Building-Systeme führen. Basierend auf der Telemetrie-Analyse von 40.000 – zufällig ausgewählter, weltweit in intelligenten Gebäuden im Einsatz befindlicher – Kaspersky-Sicherheitslösungen, sind Cyberangriffe, die solche Schäden verursachen könnten, ein reales und jederzeit mögliches Szenario.
Von den 37,8 Prozent angegriffener – in Smart Buildings im Einsatz befindlicher und geschützter – Computer wurden mehr als 11 Prozent mit unterschiedlichen Varianten von Spyware attackiert. Dabei handelte es sich um Malware, die darauf abzielte, Kontoinformationen und andere wertvolle Daten zu stehlen. Auf 10,8 Prozent der betroffenen Computer wurden Würmer entdeckt, 7,8 Prozent zielten auf Phishing-Betrug ab und 4,2 Prozent waren mit Ransomware konfrontiert.