Spracherkennung – Status quo

Siri & Co. prägen das Smart Home

27. April 2020, 8:08 Uhr | Autorin: Elke von Rekowski / Redaktion: Alexandra Hose, Stefan Adelmann
© Antonio Guillem/123rf

Spracherkennung und -steuerung gewinnen im Markt zusehends an Akzeptanz, der nächste Schritt ist für viele Nutzer der Einsatz der immer leistungsfähigeren Dienste im Smart Home. Ein wichtiger Impuls für den Markt.

Microsoft-Begründer Bill Gates sagte in seinem im Jahr 1997 erschienenen Buch „Der Weg nach vorn“ bereits für das Jahr 2007 voraus, dass man sich zu diesem Zeitpunkt mit Maschinen fast so natürlich unterhalten könne wie mit Menschen. Und auch wenn die Entwicklung etwas schleppender verlief als erwartet: Sprachassistenten gewinnen immer mehr Nutzer – obwohl es in Deutschland noch einiges Wachstumspotenzial gibt. Laut einer im August 2019 veröffentlichten Studie der Hochschule Fresenius nutzten zum Zeitpunkt der Befragung lediglich 26 Prozent der Teilnehmer in den zurückliegenden vier Wochen Siri und Co. regelmäßig. „Auch wenn ein Sprachassistent bereits vielen Nutzern theoretisch zur Verfügung steht, bedeutet dies längst nicht, dass er tatsächlich genutzt wird“, erklärt Prof. Dr. Anna Schneider von der Hochschule Fresenius.

Doch die Akzeptanz der verschiedenen Dienste wird mit ihrer Präzision sowie ihrer Leistungsfähigkeit zunehmen – dass sich hier in den vergangenen Jahren viel getan hat, dürfte für die meisten Nutzer außer Frage stehen. Siri, Alexa, Google Now, Cortana und andere Anwendungen verstehen nicht nur Worte und Sätze immer besser, können somit auf die meisten Fragen Antworten geben, sondern darüber hinaus sogar auch rudimentäre Konversationen führen. So entwickelt sich die menschliche Sprache zusehends zu einem wichtigen Eingabewerkzeug und einer effizienten Mensch-Maschine-Schnittstelle.

So hat die Sprachsteuerung bereits seit einigen Jahren auch Einzug in viele Smart Homes gehalten. Über einen simplen Sprachbefehl lassen sich beispielsweise Lampen anschalten, Staubsauger steuern oder der Ofen vorheizen. Prinzipiell bietet sich die Möglichkeit, jedes vernetzte Gerät im eigenen Haushalt über die Assistenten zu bedienen.

Eine große Rolle bei der Akzeptanz von Smart-Home-Systemen
Gerade bei der Steuerung von Smart-Home-Lösungen erweist sich die Spracherkennung als sinnvoller, nächster Evolutionsschritt, nachdem bisher die meisten Bedienschritte gegebenenfalls relativ aufwendig über das Smartphone oder andere Eingabegeräte erfolgten: „Die Anwender bevorzugen in der Regel einfach zu bedienende Systeme. Früher war ein enormer Aufwand nötig, um im Smart Home beispielsweise eine Lampe an- oder auszuschalten: Das Smartphone musste aus der Tasche geholt und entsperrt werden, anschließend die richtige App geöffnet und darin dann die korrekte Lampe ausgewählt werden“, kritisiert Jens Stoll. „In derselben Zeit hätte man auch aufstehen und den Lichtschalter per Hand betätigen können. Das hat sich mit der Einführung von Alexa geändert.“ Stoll ist Leiter des Produktmanagements bei iHaus. Das Unternehmen hat eine Software-Plattform zur Vernetzung verschiedenster Smart-Home-Systeme entwickelt, die sich auch mit Alexa verbinden lässt. Dass entsprechende Systeme eine steigende Akzeptanz und Popularität erfahren, dabei soll die Sprachsteuerung laut Stoll eine große Rolle spielen.

Spracherkennung Voice Assistant Smartphone
Besonders im Smart Home haben Sprachassistenten das Potenzial, die zentrale Schnittstelle für den Nutzer zu werden.
© Kaspars Grinvalds/123rf

Die Zeichen stehen gut. Zumindest laut Zahlen der Marktanalysten von Statista soll sich das weltweite Markvolumen im Smart-Home-Bereich von 2019 bis 2024 mehr als verdoppeln. Und Sprachassistenten sollen laut vielen Experten einen entscheidenden Einfluss auf diese zunehmende Marktdurchdringung haben. Das unterstreicht auch Amazon. Mit der Alexa-App ist das US-amerikanische Unternehmen aktuell immerhin einer der wichtigsten Player auf dem Feld der Sprachassistenten: „Sprache ist die natürlichste Form der menschlichen Kommunikation und sie vereinfacht auch den Umgang mit Technik. Heute steuern wir über Sprache einfach und intuitiv unzählige Smart-Home-Geräte wie intelligente Lampen, Thermostate oder Fernseher und denken dabei nicht mehr groß nach, denn die Bedienung ist intuitiv und schnell gelernt“, sagt ein Unternehmenssprecher von Amazon gegenüber Smarthouse Pro. „Sprachsteuerung ist somit ein elementarer Teil des smarten Zuhauses und trägt dazu bei, das Leben der Nutzer auf vielfältige Weise zu vereinfachen.“


  1. Siri & Co. prägen das Smart Home
  2. Sicherheitsbedenken entkräften

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Amazon Web Services

Weitere Artikel zu Apple GmbH

Weitere Artikel zu Microsoft Deutschland GmbH

Weitere Artikel zu Microsoft

Weitere Artikel zu Google Germany GmbH

Matchmaker+