Herbst-Konjunkturumfrage des ZVEH

Optimismus im Elektrohandwerk

7. Oktober 2020, 9:03 Uhr | Sabine Narloch
© Alphaspirit Fotolia

Die Corona-Pandemie hat auch im Elektrohandwerk einen Einbruch erzeugt. Doch die Herbst-Konjunkturumfrage des ZVEH zeigt, dass der Geschäftsklimaindex mittlerweile aktuell mit 80,1 Punkten nur noch acht Prozentpunkte unter dem sehr guten Wert von 88,1 Prozent vom Frühjahr 2020 liegt.

Die Corona-Pandemie dauert an, doch die Krise scheint in den Elektrohandwerken bislang relativ wenig Spuren hinterlassen zu haben. Das zeigen die Ergebnisse der Herbst-Konjunkturbefragung 2020 des Zentralverbands der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH), an der sich knapp 1.400 Innungsfachbetriebe beteiligt haben.

So war der Geschäftsklimaindex zu Beginn der Krise auf 55,6 Punkte eingebrochen, zeigte aber bereits Anfang Mai eine Erholungstendenz (70,1 Punkte). In der Befragung von September liegt der Index mit 80,1, Punkten nur noch acht Prozentpunkte unter dem Wert aus der Vor-Corona-Zeit (88,1).

ZVEH Geschäftsklimaindex 2020
Zwischen den turnusmäßigen Umfragen im Frühjahr und Herbst führte der ZVEH heuer zwei zusätzliche, coronabedingte Umfragen durch.
© ZVEH

ZVEH-Hauptgeschäftsführer Ingolf Jakobi kommentiert die Ergebnisse der Umfrage folgendermaßen: „Zwar kann keiner sagen, wie sich die Corona-Krise im Herbst und über den Winter weiter entwickeln wird. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen aber: Die E-Handwerke sind, nicht zuletzt ihrer unterschiedlichen Standbeine und der zukunftsorientierten Geschäftsfelder wegen, relativ krisenfest und damit ein Motor innerhalb der Corona-Krise.“

Auftragspolster und Systemrelevanz
Dass es nur zu einem kurzzeitigen Einbruch kam, könnte laut ZVEH  daran gelegen haben, dass die Betriebe traditionell über zum Teil Auftragspolster verfügen und der Verband zu Beginn den Status der Systemrelevanz der E-Handwerke erwirkt hat. Während des Shutdowns konnten so zunächst vorhandene Polster abgearbeitet werden; Betriebe haben oft Aufträge für zwei oder mehr Monate vorzuweisen. Zudem konnten Betriebe trotz fortdauernder Pandemie neue Aufträge akquirieren.

Die aktuelle Geschäftssituation bewerten die elektrohandwerklichen Betriebe daher deutlich positiver als noch vor ein paar Monaten. 66,4 Prozent bezeichnen ihre wirtschaftliche Situation derzeit als “gut” (Frühjahr 2020: 78,8 Prozent). Zu Beginn der Krise sagten dies nur 30,1 Prozent.

Optimistischer Blick in die Zukunft
Mit einer Verschlechterung rechnen zum jetzigen Zeitpunkt nur 16 Prozent der Betriebe, Ende März waren es noch 67,7 Prozent. Dagegen sind 22,1 Prozent der Befragten überzeugt, dass sich die wirtschaftliche Situation in den kommenden Monaten verbessern wird. Mit gleichbleibender Lage rechnen 61,9 Prozent der Umfrageteilnehmer.

Ein weiteres Indiz sind die ausgeschriebenen Stellen: 56 Prozent gaben an, aktuell offene Stellen zu haben. Bei der ersten Corona-Umfrage war dies nur bei 31,0 Prozent der Fall, bei der zweiten Befragung im Mai bei 38,2 Prozent. Die Besetzung freier Stellen wurde auf dem Höhepunkt der Krise von vielen elektrohandwerklichen Unternehmen zunächst verschoben.

Der Optimismus ist allerdings in größeren E-Betrieben weiter verbreitet: Solche mit mindestens 20 Mitarbeitern bewerten 74,8 Prozent ihre wirtschaftliche Situation als gut; in Betrieben mit bis zu vier Mitarbeitern sind es nur 60,3 Prozent.


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