Zolar

Handwerk und Start-ups: Voneinander profitieren

5. Juli 2019, 8:26 Uhr | Simone Kapp
Das Greentech versteht sich als »digitaler Handwerksbetrieb« und arbeitet eng mit den Partnerunternehmen zusammen. Das Ziel sind eine langfristige Zusammenarbeit und natürlich zufriedene Kunden.
© ZOLAR GmbH

Für das Handwerk ist die Digitalisierung Chance und Risiko zugleich. Start-ups hingegen nutzen sie, um Geschäftsmodelle zu verschlanken oder neu zu denken. Wie sich beide Akteure gegenseitig stärken und voneinander profitieren können, zeigt das Berliner Start-up Zolar.

Das Unternehmen digitalisiert die Konfiguration von Solaranlagen für das Eigenheim und arbeitet für die Montage mit lokalen Handwerksbetrieben zusammen.
Privat bewegt sich die Mehrheit der Deutschen ganz selbstverständlich digital. Wie aber steht es um die Digitalisierung im Handwerk? 2018 führte der Zentralverband des deutschen Handwerks eine Befragung zur Digitalisierung durch. Diese ergab, dass vor allem kleine Betriebe mit bis zu zehn Mitarbeitern Schwierigkeiten haben, digitales Know-how aufzubauen. Als Hürden wurden zum Beispiel die schlechte Netzqualität in Deutschland und hohe Anforderungen an die Datensicherheit genannt – vor allem aber fehlende eigene Ressourcen und Kompetenzen.

Stärken kombinieren
Während die Digitalisierung im Handwerk stellenweise nur stockend vorangeht, basieren die Geschäftsmodelle vieler Start-ups hingegen bereits auf digitalen Diensten. Die  Herausforderung liegt für sie vor allem darin, die Rückkopplung in die analoge Welt kundenfreundlich und nachhaltig zu gestalten – eine Kernkompetenz des Handwerks. Zolar arbeitet daher eng mit lokalen Handwerksbetrieben zusammen, die diese Qualität »aufs Dach« bringen können. Da Solaranlagen eine Lebensdauer von 25 Jahren haben, sind auch für die Wartung vor Ort kompetente Ansprechpartner nötig. Durch die Kooperation mit regionalen Betrieben bleiben die Arbeitsplätze und die Wertschöpfung dort, wo die Arbeit entsteht.

Digital-Unterstützung gesucht
Durch digitale Tools und Plattformen können Prozesse wie Kundengewinnung, Projektkoordination oder Installation verbessert werden – idealerweise so, dass die wirtschaftliche Abwicklung von Aufträgen einfacher und nahtloser umsetzbar wird. Vor allem kleine Unternehmen wünschen sich hier Unterstützung durch Verbände oder externe Partner, schließlich werden die eigenen Mitarbeiter gebraucht, um Kundenaufträge auszuführen. Das betrifft bei Kleinunternehmen vor allem Akquise und Marketing: 49 Prozent suchen der Umfrage zufolge Hilfe bei der digitalen Kundengewinnung. Es ist also nur logisch, dass sich Handwerks-Profis mit Digital-Profis verbünden. Idealerweise ist die Zusammenarbeit als langfristige Partnerschaft angelegt, in der jeder für den gemeinsamen Erfolg das tut, was er am besten kann.
 
Online bestellt, vom Handwerk montiert
Wie das funktionieren kann, zeigt das Beispiel von Zolar: Das Greentech vermarktet Photovoltaikanlagen als Komplettlösung digital und übernimmt die gesamte Auftragsplanung und die Installation vor Ort. Von der Planung über den Aufbau, die Zulassung bis zur Wartung und Versicherung ist das Start-up der zentrale Ansprechpartner des Kunden, der beteiligte Handwerksbetrieb konzentriert sich vollständig auf die Arbeit vor Ort. Interessierte Betriebe können sich über die Homepage von Zolar bewerben. Dabei gibt es keine regionalen Einschränkungen, die Chancen für interessierte Betriebe stehen gut. Es kommen keine zusätzlichen Kosten auf die Unternehmen zu. Im Unterschied zu reinen Vermittlungsportalen wird den Handwerksbetrieben in dieser Kooperation die digitale Infrastruktur zur Verfügung gestellt und der organisatorische Aufwand abgenommen. Das Start-up versteht sich als »digitaler Handwerksbetrieb«, der eng mit lokalen Partnerunternehmen – vor allem Solarteuren, Elektro- und Dachdeckerbetrieben – zusammenarbeitet.


  1. Handwerk und Start-ups: Voneinander profitieren
  2. »Project Center« als digitale Schnittstelle

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