gfu Studie 2020

Der Corona-Effekt

2. September 2020, 16:14 Uhr |
Präsentiert wurden die Ergebnisse auf der Vortragsveranstaltung gfu Insights & Trends am 2. September in Berlin im Vorfeld der IFA 2020 Special Edition.
© Adobe/fotolia

Kein Ereignis der jüngeren Geschichte hat so tiefgreifende Veränderungen verursacht wie der Ausbruch der Corona-Pandemie. Eine repräsentative gfu-Studie greift nun auf, wie deutsche Haushalte betroffen sind und welche Veränderungen sich ergeben haben.

In welchem Ausmaß Corona nicht nur für die Wirtschaft allgemein, sondern auch für viele Einzelne konkrete finanzielle Veränderungen mit sich bringt, wird schnell deutlich: Zwar gibt die Mehrheit (55 Prozent) der befragten Berufstätigen an, dass es Corona-bedingt keine Einbußen im Haushaltseinkommen gegeben habe, aber 17 Prozent verzeichneten leichte (bis - 5 Prozent), weitere 17 Prozent spürbare (bis - 20 Prozent) und acht Prozent sogar schwere (mehr als - 20 Prozent) Einbußen.

Knapp die Hälfte hat Einkaufsverhalten verändert
Weniger Geld in der Haushaltskasse, aber auch Furcht vor Ansteckung sowie veränderte Einstellungen, sorgen dann auch für ein verändertes Einkaufsverhalten bei den Befragten. Knapp die Hälfte (46 Prozent) gibt an, dass sich ihr Einkaufsverhalten Corona-bedingt verändert habe. Stärkster Unterschied bei denjenigen mit verändertem Einkaufsverhalten ist, dass sie nun zielgerichteter (84 Prozent) einkaufen und die Verweildauer in den Geschäften reduzieren. 63 Prozent sagen, dass sie aufgrund der Maskenpflicht seltener Einkaufen gehen. Profiteure des geänderten Kaufverhaltens sind sowohl der lokale Handel, als auch Onlinehändler: 58 Prozent sagen, dass sie ihre Einkäufe häufiger bei lokalen Händlern tätigten, 43 Prozent, dass sie verstärkt online einkauften. Die seit Juli reduzierte Mehrwertsteuer setzt bei jedem sechsten Befragten (17 Prozent) einen Kaufanreiz, wobei es in den Altersgruppen Unterschiede gibt. Bei den Jüngeren (16 - 39 Jahre) ist der Kaufanreiz mit 27 Prozent deutlich höher als bei der Befragtengruppe zwischen 40 und 59 Jahren, mit nur neun Prozent.

Nicht nur wie eingekauft wurde, sondern auch das Was und Wann hat sich Corona-bedingt geändert. Bei den Befragten mit Änderungen im Einkaufsverhalten sagen 55 Prozent, dass sie im Bereich Home Electronics geplante Anschaffungen vorgezogen hätten, 30 Prozent haben Anschaffungen lediglich verschoben und nur 15 Prozent ganz aufgehoben. Dabei konnten nahezu alle Segmente des Home-Electronics-Marktes zulegen: Kopfhörer (78 Prozent vorgezogene Anschaffungen), PC-Zubehör (72 Prozent) und Drucker (60 Prozent) profitieren von deutlich häufigerem Arbeiten im Homeoffice; Smartphones (55 Prozent), TV-Geräte (53 Prozent) und Spielekonsolen (44 Prozent) von mehr zuhause verbrachter Freizeit und dem Wunsch nach Home-Entertainment; Gefrier-/Kühlgeräte (89 Prozent), Geschirrspüler (78 Prozent) und Vakuumiergeräte (58 Prozent) vom Trend, zuhause zu essen und Lebensmittel zu bevorraten.

“Der Begriff Home Electronics sagt es schon: Die Branche bietet Produkte für zuhause. Und wenn Menschen mehr Zeit daheim verbringen, steigt der Bedarf an Technik, die das Leben produktiver, unterhaltsamer und angenehmer macht. So ist es folgerichtig, dass die Branche in Corona-Zeiten insgesamt zulegen konnte. Die relativ hohe Anzahl an bisher nur verschobenen Anschaffungen stimmt uns optimistisch, dass der positive Umsatztrend auch fortbestehen kann”, so Kai Hillebrandt, Aufsichtsratsvorsitzender der gfu.


  1. Der Corona-Effekt
  2. Homeoffice beliebt – besonders bei den Älteren
  3. Freizeit: Produkte der Home Electronics wurden wichtiger

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